Was ist HPV?
Die Abkürzung HPV steht für humanes Papillomavirus. Man findet es an unterschiedlichsten Körperregionen und vor allem auch im Genitaltrakt. Die Übertragung findet durch Hautkontakt und da vor allem im Rahmen des Geschlechtsverkehrs, des Anal- und Oralverkehrs statt.
Welche Folgen hat eine HPV-Infektion?
In den allermeisten Fällen läuft eine HPV-Infektion unbemerkt ab. Es gibt über 100 verschiedene HPV-Viren:
Viren der sogenannten “low risk”-Gruppe können gutartig Wucherungen, sogenannte Genitalwarzen, auch medizinisch Condylomata acuminata genannt, erzeugen. Diese bilden sich in den meisten Fällen innerhalb von nur ein paar Wochen von selbst zurück.
Viren der sogenannten “high risk”-Gruppe können in seltenen Fällen Krebsvorstufen am Gebärmutterhals und noch viel seltener Krebsvorstufen des Scheideneinganges, des Darmausganges, des Nasenrachenraumes und des Penis verursachen. In Ausnahmefällen kann HPV auch Krebs in den genannten Körperregionen erzeugen.
Wie häufig ist eine HPV-Infektion?
Drei von vier sexuell aktiven Menschen bekommen irgendwann in ihrem Leben eine Infektion, die in den meisten Fällen innerhalb von fünf bis acht Monaten ohne Folgen abheilt. In einem Zeitraum von zwei Jahren haben 90% aller Frauen die Infektion überwunden.
Wie kann ich mich vor einer Infektion schützen?
Der wirksamste Schutz gegen eine HPV-Infektion ist der Gebrauch von Kondomen. Da die Übertragung auch durch Hautkontakt stattfindet, stellt der Gebrauch von Kondomen aber keinen absoluten Schutz vor einer Infektion dar, da sie nicht immer die gesamten infizierten Hautpartien abdecken. Kondome reduzieren die Ansteckungsgefahr jedoch deutlich und schützen vor allem den Gebärmutterhals vor Vorkrebsveränderungen (Dysplasien).
Wenn mein Partner eine HPV-Infektion hat, bedeutet das, dass er untreu war?
In manchen Fällen kann eine Virusinfektion auch für viele Jahre inaktiv bestehen bleiben und plötzlich wieder aktiv werden und schließlich krankhafte Veränderungen wie zum Beispiel Genitalwarzen verursachen. Es ist daher im Einzelfall oft sehr schwierig, den Sexualpartner zu identifizieren, der die Infektion tatsächlich übertragen hat.
Ist es sinnvoll mich auf HPV testen zu lassen?
Im Rahmen des derzeit bestehenden opportunistischen Zervix- karzinom-Vorsorgeprogramms soll Frauen ab dem 30. Lebensjahr zumindest alle 3 Jahre ein validierter HPV-Test empfohlen werden. Dies gilt für HPV-geimpfte und nicht HPV-geimpfte Frauen.
Welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich mich doch auf HPV testen lassen möchte?
Wenn Sie sich doch testen lassen wollen, dann wird gleich wie beim Krebsabstrich mit einem Bürstchen über den Gebärmutterhals gestrichen und das Bürstchen anschließend in ein Röhrchen gegeben und zur Bestimmung in das Labor geschickt. Zwei Testverfahren sind derzeit in Gebrauch. Mit dem Diagene-Test der Firma QIAGEN wird festgestellt, ob es sich um einen “Hochrisiko”- oder einen “Niedrigrisiko”-Typ handelt. Mit dem PapilloCheck-Test der Firma Greiner hingegen kann festgestellt werden, um welchen Virustyp es sich im Speziellen handelt.
Welche Veränderungen verursacht eine HPV-Infektion?
Etwa 30 bis 40 HPV-Typen besiedeln den Genitaltrakt. Es kann nicht oft genug erwähnt werden, dass der überwiegende Teil aller HPV-Infektionen von selbst abheilt und keinerlei Symptome verursacht. Die häufigsten durch HPV “low risk” verursachten Veränderungen sind die sogenannten Genitalwarzen oder auch auf lateinisch “Condylomata acuminata”. Sogenannte “high risk” Viren können Vorkrebsveränderungen (Dysplasien) verursachen.
Was sind Feigwarzen (Condylomata acuminata)?
Feigwarzen sind meist wenige Millimeter kleine gutartige Wucherungen der Haut und Schleimhaut. Meistens finden sich lediglich einige wenige kleine Warzen, die oft nur durch Zufall von dem/der Frauenarzt/-ärztin festgestellt werden und sich in den meisten Fällen innerhalb von nur ein paar Wochen wieder zurückbilden. Falls der Befall sehr ausgeprägt ist oder sich die Genitalwarzen nicht zurückbilden, ist eine medizinische Behandlung notwendig.
Was sind Vorkrebsveränderungen (Dysplasien)?
Infektionen mit sogenannten “high risk” HPV-Viren können in seltenen Fällen infizierte Zellen so verändern, dass sich diese langsam in Richtung Bösartigkeit entwickeln. Üblicherweise vergehen aber viele Jahre von der Infektion mit dem “high risk” Virus bis zum Auftreten eines Frühstadiums eines Karzinoms.
Was bedeutet der Begriff CIN I, CIN II, CIN III?
Vorkrebsveränderungen (Dysplasien) des Gebärmutterhalses werden “cervikale intraepitheliale Neoplasien” (CIN) genannt. Je nach Schweregrad werden diese als geringgradige (CIN I), mittelgradige (CIN II) oder hochgradige (CIN III) Dysplasie bezeichnet.
Eine CIN I bildet sich in ca. 60% von selbst zurück, während sich eine CIN III nur in ca. 10% von selbst zurückbildet. Dementsprechend wird Patientinnen mit der Diagnose CIN I meist ein zuwartendes Vorgehen angeraten zum Beispiel mit einer Kontrolle des Befundes alle 6 Monate, während Patientinnen mit der Diagnose CIN III eine Konisation angeraten wird. Ersten viel versprechenden Ergebnisse zufolge, könnte in Zukunft das neue Behandlungskonzept mit Imiquimodzäpfchen eine Alternative darstellen.
Bei genauer Aufklärung und entsprechender Expertise des behandelnden Arztes/Ärztin, kann der neue Behandlungsansatz schon heute im Einzelfall für Frauen mit Kinderwunsch, die zum Beispiel schon eine Konisation hatten oder auch bei ausdrücklichem Wunsch der Patientin angewendet werden.
Was bedeutet der Begriff VAIN, VIN, AIN?
Infektionen mit sogenannten “high risk” HPV-Viren betreffen nicht ausschließlich den Gebärmutterhals, sondern finden sich in seltenen Fällen an anderen Stellen der weiblichen Geschlechtsorgane.
Üblicherweise vergehen viele Jahre von der Infektion mit dem “high risk” Virus bis zum Auftreten eines Frühstadiums eines Karzinoms. Vorkrebsveränderungen (Dysplasien) der Scheide werden auch “vaginale intraepitheliale Neoplasien” (VAIN), des Scheideneinganges “vulväre intraepitheliale Neoplasien” (VIN), des Darmausganges “anale intraepitheliale Neoplasien” (AIN) genannt. Entsprechend dem Schweregrad der Veränderung werden diese als geringgradig (I), mittelgradig (II) und hochgradig (III) bezeichnet.
Wenn diese Vorstufen nicht erkannt bzw. nicht behandelt werden, können sich diese nach vielen Jahren zu einer Krebserkrankung weiterentwickeln. Betroffen davon sind in erster Linie Frauen, die keine regelmäßigen Kontrollen beim Frauenarzt/-ärztin durchführen lassen.
Was ist der Pap-Test?
Der Pap-Test oder Krebsabstrich ist ein Suchtest für Vorkrebsveränderungen und wird bei praktisch jeder gynäkologischen Kontrolle von Ihrem/Ihrer Frauenarzt/ärztin abgenommen. Mittels mit eines kleinen Bürstchens werden aus dem Gebärmutterhals und der Scheide Zellen entnommen und auf einem Objektträger ausgestrichen. Im gefärbten Abstrich kann der/die Pathologe/Pathologin unter dem Mikroskop die Zellen untersuchen und beurteilen. So können in erster Linie Entzündungen, Infektionen (z.B. Pilzinfektionen) und Vorkrebsveränderungen festgestellt werden.
Was bedeutet der Abstrichbefund Pap I und Pap II?
Beide Ergebnisse sind unauffällig. Während bei dem Ergebnis Pap I die Zellen des Ausstriches völlig unauffällig aussehen, können beim Ergebnis Pap II einzelne Entzündungszellen oder andere unbedeutende Veränderungen vorliegen. Frauen mit regelmäßigem Geschlechtsverkehr haben fast immer einen Pap II. Bei ansonsten unauffälliger gynäkologischer Untersuchung ist lediglich eine Kontrolle in einem Jahr erforderlich:
Was bedeutet der Abstrichbefund Pap III?
Das Ergebnis Pap III beschreibt das Vorkommen von stark auffälligen Zellveränderungen, von denen der Pathologe nicht sagen kann, ob es sich lediglich um eine Entzündung oder um ein Dysplasieproblem oder sogar, in äußerst seltenen Fällen schon um ein frühes Karzinom handelt. Manchmal führt auch ein schlecht erhaltenes Probenmaterial zu diesem Befund. Weiterführende Untersuchungen sind notwendig. Liegt der Verdacht auf eine Entzündung vor, wird diese zuerst behandelt (“Aufhellungsbehandlung“) und der Abstrich wiederholt. Ergibt dieser dann wieder einen Pap II genügt die nächste Kontrolle in sechs Monaten.
Liegt kein Verdacht auf eine Entzündung vor, wird der/die Frauenarzt/-ärztin den Abstrich wiederholen, einen HPV-Test durchführen und eine Kolposkopie veranlassen. Entsprechend den Ergebnissen dieser Untersuchungen, wird dann entschieden wie weiter vorzugehen ist (siehe Leitlinie der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe).
Was bedeutet der Abstrichbefund Pap IIID?
Der Buchstabe “D” steht für Dysplasie (Krebsvorstufe). Dabei liegt kein Verdacht auf Krebs vor.
Der Befund Pap IIID ist weniger Grund für Besorgnis als der Befund Pap III, da hier eindeutig Zellen einer gering- bis mittelgradigen Krebsvorstufe (CIN I oder CIN II) vorliegen. Da sich die meisten dieser Veränderungen von selbst zurückbilden, ist eine Kontrolle in spätestens sechs Monaten ausreichend. Bei fortbestehen des Befundes Pap IIID, ist eine Kolposkopie und Biopsie dringend angezeigt, um das weitere Vorgehen festzulegen (siehe Leitlinie der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe).
Ersten viel versprechenden Ergebnisse zufolge, könnte in Zukunft der neue Behandlungsansatz mit Imiquimodzäpfchen eine Behandlungsalternative zu einer Konisation bei anhaltender CIN I oder CIN II darstellen. Bei genauer Aufklärung und entsprechender Expertise des behandelnden Arztes/Ärztin, kann das neue Behandlungskonzept schon heute im Einzelfall für Frauen mit Kinderwunsch, die zum Beispiel schon eine Konisation hatten oder auch bei ausdrücklichem Wunsch der Patientin angewendet werden.
Was bedeutet der Abstrichbefund Pap IIIG?
Der Buchstabe “G” steht für glandulär (von den Drüsen kommend). Dieser Befund ist selten zu finden und beschreibt das Vorliegen von auffälligen Drüsenzellen. Diese können entweder von der Schleimhaut des Gebärmutterhalses oder der Schleimhaut der Gebärmutterhöhle stammen. Liegt diese Diagnose vor, dann ist eine Kolposkopie mit eventueller Biopsie durchzuführen.
Was bedeutet der Abstrichbefund Pap IV?
Der Befund Pap IV beschreibt das Vorliegen von Zellen, die den Verdacht auf Vorhandensein einer hochgradigen Krebsvorstufe (CIN III) nahelegen. Es ist eine Kolposkopie und Biopsie dringend angezeigt, um das weitere Vorgehen festzulegen. Da sich eine CIN III nur in 10% von alleine zurückbildet, war bisher die Konisation laut Leitlinien der Patientin anzuraten (siehe Leitlinie der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe).
Ersten viel versprechenden Ergebnisse zufolge, könnte in Zukunft der neue Behandlungsansatz mit Imiquimodzäpfchen eine Behandlungsalternative darstellen. Bei genauer Aufklärung und entsprechender Expertise des behandelnden Arztes/Ärztin, kann das neue Behandlungskonzept schon heute im Einzelfall für Frauen mit Kinderwunsch, die zum Beispiel schon eine Konisation hatten oder auch bei ausdrücklichem Wunsch der Patientin angewendet werden.
Was bedeutet der Abstrichbefund Pap V?
Der Befund Pap V spricht für das Vorliegen eines Gebärmutterhalskrebses (Zervixkarzinom). Eine Kolposkopie und Biopsie ist notwendig.
Was ist eine Kolposkopie?
Kolposkopie wird die Untersuchung mit dem Kolposkop, ein Instrument mit einer Lichtquelle und einem Vergrößerungsglas genannt. Im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung wird es vor den Scheideneingang gebracht und der/die Gynäkologe/Gynäkologin kann den Gebärmutterhals (Portio), die Scheide, den Scheideneingang und den Darmausgang genau untersuchen. Um Vorkrebsveränderungen besser sichtbar zu machen, werden eine 3%ige Essiglösung oder eine 3%ige Jodlösung auf die Schleimhaut aufgebracht. Wird die Untersuchung richtig durchgeführt, so ist sie schmerzfrei. Bei Aufbringen der Jodlösung wird häufig ein geringgradiges Brennen verspürt.
Was ist eine Zervixbiopsie (Biopsie des Gebärmutterhalses)?
Findet Ihr/Ihre Frauenarzt/Ärztin während der Kolposkopie eine Auffälligkeit am Gebärmutterhals, ist eine Gewebeentnahme dringend angezeigt. Dabei wird mit einer ganz kleinen Zange eine Gewebeprobe gewonnen. Diese Gewebeprobe betrifft nur die ganz oberflächliche Gewebeschicht und ist fast völlig schmerzfrei, wenn sie richtig durchgeführt wird. Richtig durchgeführt, sind auch Biopsien der Scheidenwand, der Haut am Scheideneigang und des Darmausganges schmerzarm.
Wie kann ich mich vor den Folgen einer HPV-Infektion am besten schützen?
Mit Abstand am wichtigsten ist der regelmäßige Krebsabstrich (Pap-Abstrich) im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt oder der Frauenärztin. Ist das Ergebnis des Abstriches Pap IIID oder Pap IV, besteht der Verdacht, dass sich eine Vorkrebsveränderung (Dysplasie) entwickelt hat. Als nächster Schritt sollte nun eine Kolposkopie durchgeführt werden, bei der der Gebärmutterhals mit Hilfe eines Vergrößerungsglases untersucht und eine Gewebeprobe gewonnen werden sollte. Wird diese Gewebeentnahme richtig durchgeführt, so ist sie schmerzfrei. Bei Verdacht auf Vorkrebsveränderungen der Scheide, des Scheideneinganges und des Analkanals sollte ebenfalls eine Kolposkopie und Biopsie durchgeführt werden. Zudem scheint konsequenter Kondomgebrauch dazu beizutragen, dass bestehende Dysplasien am Gebärmutterhals und Penis schneller abheilen.
Wie werden Feigwarzen (Condylomata acuminata) behandelt?
In den allermeisten Fällen ist eine Behandlung nicht notwendig, da das Immunsystem Feigwarzen von selbst zum Zurückbilden bringt. Sollte eine Behandlung notwendig werden, dann stehen zwei Therapieformen zur Verfügung: Lokaltherapie (Cremen, Salben und Tinkturen) oder die vom Arzt/Ärztin durchzuführende lokale Zerstörung mittels Kälte, Hitze oder Lasertherapie. In besonders hartnäckigen Fällen kann eine medikamentöse Lokaltherapie notwendig werden. Eine Lokaltherapie mit Imiquimod kann von Ihrem/Ihrer Frauenarzt/-ärztin verordnet werden. Eine Lokaltherapie mit Cidofovir, einem speziellen und sehr teuren Mittel gegen Viruserkrankungen, bleibt Spezialambulanzen wie der Dysplasieambulanz der Universitätsklinik für Frauenheilkunde im AKH Wien vorbehalten.
Wie werden Vorkrebsveränderungen (Dysplasien) des Gebärmutterhalses behandelt?
Auch hier gilt, dass sich die meisten Dysplasien des Gebärmutterhalses von selbst zurückbilden und daher nicht immer behandelt werden müssen. Wenn trotzdem eine Behandlung notwendig wird, dann ist die chirurgische Entfernung des befallenen Teils des Gebärmutterhalses (Konisation) mittels Elektroschlinge (LLETZ-Methode) die Methode der Wahl.(siehe Leitlinie der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe).
Ersten viel versprechenden Ergebnisse zufolge, könnte in Zukunft der neue Behandlungsansatz mit Zäpfchen des Immunmodulators mit der Summenformel C14H16N4 eine Behandlungsalternative darstellen. Bei genauer Aufklärung und entsprechender Expertise des behandelnden Arztes/Ärztin, kann das neue Behandlungskonzept schon heute im Einzelfall für Frauen mit Kinderwunsch, die zum Beispiel schon eine Konisation hatten oder auch bei ausdrücklichem Wunsch der Patientin angewendet werden.
Auch die Dysplasien der Scheide, des Scheideneinganges und des Analkanals können beobachtet werden. Wenn eine Entfernung notwendig wird, kommt entweder eine chirurgische Entfernung oder die lokale Zerstörung mittels Lasertherapie zur Anwendung. Zunehmend findet der Immunmodulator Imiquimod Anwendung in der Therapie der Dysplasien der Scheide, des Scheideneinganges und des Analkanals.
Welche Gefahren bringt eine chirurgische Behandlung des Gebärmutterhalses (Konisation) mit sich?
Die Konisation führt zu einer gewissen Erhöhung des Risikos für eine Frühgeburt. Die moderne Technik der Konisation mit der Elektroschlinge (LLETZ-Methode) ist deutlich schonender für den Gebärmutterhals als die alte Methode der Messerkonisation. Bei der LLETZ-Methode liegt das Frühgeburtsrisiko bei ca. 7% und bei der Messermethode bei ca. 15%.
Gibt es auch eine medikamentöse Behandlung von Vorkrebserkrankungen (Dysplasien)?
Eine gezielte medikamentöse Behandlung von HPV-Infektionen selbst beziehungsweise deren Folgeerscheinungen, den Dysplasien, galt bis vor kurzem als nicht möglich. Neuesten Forschungsergebnissen zufolge kann der der Immunmodulator mit der Summenformel C14H16N4 zur Behandlung von Vorkrebsveränderungen des Scheideneinganges und des Darmausganges, eingesetzt werden. Diese Behandlung sollte Spezialambulanzen wie der Dysplasieambulanz der Universitätsklinik für Frauenheilkunde im AKH Wien vorbehalten bleiben.
Gibt es auch eine medikamentöse Behandlung von Vorkrebserkrankungen (Dysplasien) des Gebärmutterhalses?
Imiquimod wird erfolgreich zur Behandlung von Dysplasien des Scheideneinganges und des Darmausganges eingesetzt. Ich habe erstmals ein Behandlungskonzept entwickelt, das es erlaubt, eine Creme, die den Immunmodulator mit der Summenformel C14H16N4 auch in der Scheide auf sichere und nebenwirkungsarme Weise zur medikamentösen Behandlung von Vorkrebsveränderungen des Gebärmutterhalses anzuwenden. Diese medikamentöse Behandlung stellt erstmals eine Alternative zur Konisation dar. Diese Therapie sollte nur von Frauenärzten/-ärztinnen mit speziellen Kenntnissen auf dem Gebiet der Dysplasiebehandlung überwacht werden.
Welche Bedeutung hat die HPV-Impfung?
In Österreich stehen zwei Impfstoffe zur Verfügung, die vor Infektionen mit humanen Papillomviren und damit verbundenen Folgeerkrankungen schützen. Beide Impfstoffe wirken rein vorbeugend. Auf den Verlauf einer bestehenden Infektion und deren Folgeerscheinungen wie Feigwarzen und Vorkrebsveränderungen (Dysplasien) hat die Impfung keinen Einfluss.
Was ist Trichloressigsäure?
Die Trichloressigsäure (TCA), Cl3CCOOH, eine wesentlich stärkere Säure als Essigsäure. TCA dient in der Kosmetik zum Entfernen von Hornhaut („Peeling“). In der Medizin wird TCA für medizinische Schälkure angewendet. In der Schwangerschaft ist die TCA-Behandlung von Genitalwarzen die einzig zugelassene Therapie.

Bei der Behandlung von Vorkrebsveränderungen des Gebärmutterhalses (CIN) und es Analbereiches (AIN) wird TCA mit einem kleinen Wattetupfer direkt aufgetragen. Bei der Behandlung der CIN wird zuerst eine Lokalanästhesie durchgeführt. Die Schmerzbelastung der Behandlung, Lokalanästhesie plus TCE-Behandlung wird auf der 10-teiligen visuellen Analogskala (VAS) im Schnitt mit ca. 2,5 angegeben.

Wenn ich eine HPV-Infektion habe, soll sich mein Partner auf das Vorliegen einer Infektion testen lassen?
Ist das HPV-Testergebnis bei einer Frau positiv, so findet man bei über 70% ihrer männlichen Sexualpartner ebenfalls eine HPV-Infektion. Da eine HPV-Infektion alleine ja in den allermeisten Fällen von alleine ausheilt (über 90% in zwei Jahren), stellt sie keine Bedrohung da. Ob die gegenseitige Ansteckung (“Ping-Pong”-Effekt) für den Verlauf der Infektion und deren Folgeerkrankungen von Bedeutung ist, ist nicht gut untersucht. Der konsequente Kondomgebrauch scheint aber dazu beizutragen, dass bestehende Vorkrebsveränderungen (Dysplasien) am Gebärmutterhals und Penis schneller abheilen. Vom medizinischen Standpunkt aus gesehen, wird die HPV-Testung des Partners derzeit nicht empfohlen.
Kann sich ein Mann behandeln lassen, um HPV nicht zu übertragen?
Da eine HPV-Infektion alleine (ohne Vorkrebsveränderung/Dysplasie) ja in den allermeisten Fällen von alleine ausheilt (über 90% in zwei Jahren), stellt sie keine Bedrohung dar und braucht auch nicht behandelt werden. Für Feigwarzen bei Männern gelten die gleichen Behandlungsrichtlinien wie für Frauen. Vorkrebsveränderungen an den männlichen Geschlechtsorganen sind extrem selten und benötigen ebenfalls ärztliche Kontrolle und Behandlung durch einen/eine Facharzt/-ärztin für Urologie oder Dermatologie.
Soll mein Mann sich auf HPV testen lassen?
Männer sind genau so häufig wie Frauen vom humanen Papillomavirus betroffen. Genitalwarzen treten bei Männern ebenso oft auf wie bei Frauen, Männer entwickeln aus einer chronischen Infektion mit HPV allerdings weniger oft Krebs (z.B. Peniskrebs, Analkarzinome oder Krebs im Mund- und Rachenraum). Eine HPV-Impfung ist daher für Männer ebenso sinnvoll wie für Frauen. Es gibt derzeit keinen offiziell zugelassenen Test, um bei Männern eine HPV-Infektion nachzuweisen. Dies liegt daran, dass eine effektive, zuverlässige Art der Probengewinnung von männlichen genitalen Hautzellen, die den Nachweis des HP-Virus ermöglichen würde, noch nicht entwickelt wurde.
Was ist die Creme des Immunmodulators mit der Summenformel C14H16N?
Diese Creme ist ein Wirkstoff zugelassen zur Behandlung von kleinen, oberflächlichen Basalzell-Hautkrebserkrankungen (Basaliom), durch chronische Lichtschädigung verursachte Krebsvorstufen der Haut an Gesicht, Handrücken, Stirn, Glatze, Nase und Ohr (aktinischer Keratose) und Feigwarzen (Condylomata acuminata). Neben den Indikationen, für diese Creme zugelassen ist, gibt es weitere Erkrankungen bei denen sich dieses Arzneimittel als sehr wirkungsvoll erwiesen hat. Dazu gehört die Behandlung von Vorkrebserkrankungen des Analkanals (AIN) und des Scheideneinganges (VIN).
Was ist ein Immunmodulator?
Der Immunmodulator mit der Summenformel C14H16N4 richtet sich nicht direkt gegen Viren und Krebszellen, sondern greift in das Immunsystem ein und hilft dem Körper diese Veränderungen selbst zu bekämpfen. Als Immunmodulator aktiviert es das Immunsystem der Haut. Der Immunmodulator verursacht eine milde Entzündungsreaktion und bindet an den “Toll-like Receptor” (TLR). Der TRL ist ein Oberflächenmolekül von Immunzellen, insbesondere von Makrophagen. Wenn sich krankhafte Stoffe (Viren und Krebszellen) daran anlagern, vermittelt der TLR dem Immunsystem das Signal “fremd” (“nicht zum Körper gehörig”) und das Immunsystem zerstört diese Strukturen. Teilweise wird auch eine Immunität gegen diese Stoffe vermittelt. Häufig kommt es aufgrund der Wirkungsweise des Immunmodulators zu einer kurzfristigen Erhöhung der Körpertemperatur. Auch können Hautreizungen entstehen und das Medikament sollte nicht in der Schwangerschaft und Stillperiode angewandt werden. Bezüglich neuer Therapiekonzepte zur Behandlung von Dysplasien des Gebärmutterhalses siehe “Behandlungsansatz“.
Was ist der Immunmodulator mit der Summenformel C14H16N4?
Imiquimod ist ein Arzneistoff zugelassen zur Behandlung von kleinen, oberflächlichen Basalzell-Hautkrebserkrankungen (Basaliom), durch chronische Lichtschädigung verursachte Krebsvorstufen der Haut an Gesicht, Handrücken, Stirn, Glatze, Nase und Ohr (aktinischer Keratose) und Feigwarzen (Condylomata acuminata). Neben den Indikationen, für die der Immunmodulator zugelassen ist, gibt es weitere Erkrankungen bei denen sich dieses Arzneimittel als sehr wirkungsvoll erwiesen hat. Dazu gehört die Behandlung von Vorkrebserkrankungen des Analkanals (AIN) und des Scheideneinganges (VIN). Bezüglich neuer Therapiekonzepte zur Behandlung von Dysplasien des Gebärmutterhalses siehe “Behandlungsansatz”.
Beeinflusst das Alter beziehungsweise die Familienplanung der Patientin die Entscheidung wie eine Vorkrebsveränderung des Gebämutterhalses (Dysplasie) behandelt werden soll?
Aus medizinischer Sicht ist das Hauptproblem der chirurgischen Behandlung der Dysplasien des Gebärmutterhalses die Erhöhung der Frühgeburtenrate. Wenn bei einer Frau die Familienplanung abgeschlossen ist und eine weitere Schwangerschaft ausgeschlossen wird und auch sonst keine wichtigen Gründe gegen eine Operation bestehen, dann sollte der Konisation mit der Elektroschlinge (LLETZ-Methode) der Vorrang in der Behandlung der Dysplasie gegeben werden. Diese kann in lokaler Schmerzausschaltung (Lokalanästhesie) in der Ordination durchgeführt werden und sie können ca. 15 Minuten danach nachhause gehen.
Hat sich aus der Dysplasie bereits eine beginnende Krebserkrankung entwickelt, dann ist ebenfalls der Operation der Vorzug zu geben. Um eine beginnende Krebserkrankung auszuschließen, muss vor jeder Behandlung von Dysplasien eine Gewebeprobe genommen werden. Das genaueste Ergebnis erhält man, wenn von jedem Quadranten des Gebärmutterhalses eine Gewebeprobe gewonnen wird (4-Quadranten-PE). Mit steigendem Alter der Patientin steigt auch das Risiko auf eine Krebserkrankung. Das mittlere Erkrankungsalter für Gebärmutterhalskrebs liegt bei 48 Jahren. Das Risiko vor dem 25. Lebensjahr an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken ist äußerst gering (1,5 auf 100.000). Das bedeutet, dass bei Frauen über dem 40. Lebensjahr im Zweifel auch der Operation der Vorrang gegeben werden sollte.
Wenn eine Vorkrebsveränderung des Gebämutterhalses (Dysplasie) vorliegt und ich an einer Behandlung mit Trichloressigsäure oder einer anderen nicht-chirurgischen Behandlung interessiert bin, welche Befunde soll ich zum Ordinationsbesuch mitbringen?
Im Normalfall kann eine nicht-chirurgische Behandlung einer Vorkrebsveränderung des Gebämutterhalses (Dysplasie) nur dann durchgeführt werden, wenn die Diagnose mit einer Gewebeprobe (Biopsie) gesichert ist. Das genaueste Ergebnis erhält man, wenn von jedem Quadranten des Gebärmutterhalses eine Gewebeprobe gewonnen wird (4-Quadranten-PE). Wenn eine solche Gewebeprobe bereits zum ersten Ordinationsbesuch mitgebracht wird, dann kann in den meisten Fällen auch gleich im Rahmen des ersten Ordinationsbesuches nach einer ausführlichen Aufklärung die Behandlung durchgeführt werden.
Wenn ich bereits im Wechsel (Menopause) bin und eine Untersuchung wegen eines auffälligen Krebsabstriches oder einer Vorkrebsveränderung des Gebämutterhalses oder der Scheidenwand (Dysplasie) benötige, wie kann ich mich darauf vorbereiten?
In der Menopause (Lebensphase nach dem Wechsel) kommt es zu einem Rückgang der Produktion von Sexualhormonen. Das beeinflusst auch die Zellen am Gebärmutterhals und der Scheidenwand. In diesen Geweben kommt es zu einer Abnahme des Glykogengehaltes (Zuckergehalt) in den Zellen.
Der erniedrigte Zuckergehalt führt zu einer Einschränkung der Beurteilbarkeit des Gewebes. Besonders eingeschränkt beurteilbar ist das Ergebnis der der sogenannten Schiller-Jodprobe.
Eine Behandlung mit Scheidenzäpfchen, die das Hormon Östriol enthalten, erhöht den Zuckergehalt in den Zellen. Das führt zu einer viel besseren Beurteilbarkeit des Gebärmutterhalses und der Scheidenwand in der Menopause.
Sind sie also in der Menopause, dann wäre es sehr von Vorteil, wenn sie sich diese Scheidenzäpfchen (z.B. das Medikament: Ovestin Ovula™) von ihrem Arzt verschreiben lassen und eine Behandlung durch 10 Tage vor dem Ordinationsbesuch durchführen. Das letzte Scheidenzäpfchen soll am Tag vor dem Ordinationsbesuch angewendet werden.